Karina Lotz
WortRaum. Erzählungen
12,00 € inkl. MwSt
inkl. 7 % MwSt. inkl. Versandkosten
Die Erzählungen von Karina Lotz sind sowohl dramatisch als auch in sich gekehrt und pulsieren stets mitten aus dem Leben heraus. Große Themen werden angesprochen: Freiheit, Liebe, Verlust, Zeit. Über allem aber erstrahlt immer eine große Leidenschaft für das geschriebene Wort. WortRaum berührt tief und bewegt. (Niels-Johannes Günther, Stuttgart)
Größe: 12.5 x 19 cm
Seiten: 108
Sie müssen den Inhalt von reCAPTCHA laden, um das Formular abzuschicken. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten mit Drittanbietern ausgetauscht werden.
Mehr InformationenZusätzliche Informationen
Autor | Karina Lotz |
---|---|
Untertitel | Erzählungen |
Cover | Paperback |
ISBN | 978-3-946112-00-6 |
Seiten | 108 |
Veröffentlicht | 15. November 2015 |
Verleger | edition federleicht |
Auflage |
2 Bewertungen für WortRaum. Erzählungen
Ähnliche Produkte
-
Knoten im Kopf …
9,50 € inkl. MwStBrigitte ten Brink und Gabriele Hartmann
KNOTEN IM KOPF …
Doppel-Rengay und Tan-RengaIm Stil japanischer Kettendichtung fabulieren die Autorinnen Vers für Vers im Wechsel, inspirieren sich gegenseitig, knüpfen an und betreten neue Ebenen. Nein, sie haben keine „Knoten im Kopf“.
Belcanto
wenn die Zeit doch einfach
still stünde …aus seinen Händen
rieselt SandBtB / GH
Lassen Sie sich fesseln …
-
Das Dunkel im Inneren des Wolfes. Ein Krimi aus dem Rotkäppchenland
15,00 € inkl. MwStZwischen Schwalm und Knüll liegen eines Morgens sieben furchtbar zugerichtete Lämmer. Gibt es Wölfe im Rotkäppchenland? Oder verbirgt sich etwas anderes hinter der Bluttat …
Nur die junge Elena ahnt, was da auf die Region zukommt.
» Ach, wie war ich erschrocken, wie war es so dunkel in dem Wolf seinem Leib!«
ROTKÄPPCHEN. EIN MÄRCHEN NACH DEN BRÜDERN GRIMM, 1812
-
fehlfarbenfroh. Aphorismen
Bewertet mit 5.00 von 520,00 € inkl. MwStDie Gattung des Aphorismus hat eine lange Tradition, die von Lichtenberg über Nietzsche zu Karl Kraus führt. Andreas Egert unternimmt in seinem Opus Magnum eine abenteuerliche Reise durch die Welt seiner Aphorismen, die kaum ein Thema auslassen – da geht es um Spaghettiträger, Pandemien, Untersuchungsausschüsse, Fußball und andere Dinge des Lebens. Die Aphorismen sind mal bissig, mal sprengend, mal gnädig, aber fast immer überraschend. Sie wollen Muster, Konventionen und Denkfaulheiten kritische hinterfragen und den Menschen da retten, wo er noch zu retten ist.
Die Zeichnungen von Norbert Städele bereichern den Aphorismenband und schwingen (fehl)farbenfroh mit.
-
Jedes Jahr ein Schmetterling
Bewertet mit 5.00 von 514,50 € inkl. MwStLiebe ist schön. Behände, leicht wie Schmetterlinge. Doch reißt sie mitunter Wunden, auf deren Heilung man vergebens hofft. Sie kann uns Narben hinterlassen, die kein Chirurg dieser Welt im Stande wäre zu korrigieren. Und sie kann uns ermutigen. Sie kann uns Leben schenken oder die nötige Willenskraft, ihm zu trotzen.
Christiane Widrowskis Erzählungen sind zart, beweglich und sinnlich. Die Autorin schreibt von Verlockung und Hingabe, von Verbindungen, die Früchte tragen und Verbindungen, die zu vernichten drohen, von Menschen, die einander stützen und Menschen, die einander zerstören.
Untermalt werden die einzelnen Geschichten von blickfangenden Gemälden Brigitte Struifs.PRESSESTIMME:
Rhein-Zeitung vom 12.10.2018 “Autorin benutzt Stift wie Skalpell”
Karen Aydin –
WORTRAUM – WORT-RAUM-WORT-TRAUM. Der eigenwillige Satz der Buchstaben im Titel dieses mit Erzählungen gefüllten Bandes macht mich neugierig, regt mich zum Nachdenken an. Und animiert mich zum Spielen, wozu das kindliche Pink des Hintergrunds und die pastelligen Töne der Buchstaben, die sich alle gegenseitig berühren, noch beitragen. WO-ORT-ART-RAT-WART- RAU-WAR. Man verändert die Position nur eines Buchstaben und erhält einen völlig neuen Sinn. Das Cover ist Programm. Gleich die erste Erzählung enthält Reflexionen über Zeichen, Buchstaben, Worte, Sätze. Kleinste Elemente, die für sich genommen nur Zeichen sind, doch zusammengesetzt etwas Großes ergeben. Karina Lotz sinniert über die historische Bedeutung von Buchstaben, reflektiert das Schreiben in einer digitalen Welt und berichtet von der Freude mit Feder und Tinte Worte auf Papier entstehen zu lassen. So wird auch eine Verbindung zu dem Logo des Verlags edition federleicht gesponnen – der Feder.
Der Band enthält zahlreiche prägnante Erzählungen, verfasst in glasklarer Prosa mit opaker Bedeutung. Karina Lotz wirft den Leser kopfüber in unbekannte Situationen hinein, stellt ihm in unterschiedlichen Genres interessante und eigenwillige Charaktere vor, die so menschlich sind, auch wenn sie nicht alle Menschen sind. Figuren, die am Scheideweg stehen, die etwas erleben, was ihr Leben für immer verändert. Sie entwirft mit einem minimalistischen Einsatz von Worten komplexe Szenarien und diese lassen dem Leser viel Raum für Interpretationen. Konsequent verzichtet sie auf die „Moral von der Geschicht‘“. Die Erzählungen kreisen um große, zeitlose Themen, Hoffnung, Vergänglichkeit, Liebe, Passionen, Glück, Träume, Freiheit. Sie hinterfragen, was man aus dem Leben macht, was das Leben ausmacht. Die meisten Erzählungen sind kurz und prägnant. Einige wenige sind etwas länger, so wie die Parabel vom Tod, der einen Pakt anbietet, den ich persönlich nicht ablehnen würde (meine Lieblingserzählung in diesem Band) oder die des Kletterers, der einen Gipfel erklimmen möchte oder das Märchen, dessen Handlung auf dem tiefen Grund des Meeres spielt. Die Verschiedenartigkeit der Erzählungen zeigt nicht nur das literarische Talent der Verfasserin, sondern eben auch, welch eine große Vielfalt an unterschiedlichen Welten man auf geringem Raum (99 Seiten) mit wenigen Worten erschaffen kann. Und immer wieder enthalten sie eine metafiktionale Komponente, denn Karina Lotz kommt stets wieder auf den Prozess des Schreibens selbst zurück.
Und ohne groß darüber nachzudenken, habe ich mir beim Schreiben ein paar Notizen gemacht, Gedanken festgehalten, Punkte notiert, über die ich später noch einmal nachdenken möchte – ganz klassisch mit einem orangefarbenen Bleistift auf einem gelben Notizblock.
Nicht verifizierter Kauf. Mehr Informationen
Dana Polz –
WORTRAUM – Rosa ist das neue Tiefseeblau.
Wortraum erschlägt. Hätten die Farben Rosa und Pink ein Kind gezeugt, so würde deren pubertäre Tochter den Einband des von Karina Lotz verfassten und veröffentlichten Erzählbandes schmücken. Wem dieses Buch ins Auge fällt – dünn, grell, dessen verschobener, in sich zerpflückter Titel rein optisch unweigerlich an Kindergeburtstage oder amerikanisches Kaugummi erinnert – erwartet poppige, grelle Geschichten. Er erwartet Großstadtfrauen Anfang dreißig, blondgefärbte Sekretärinnen, die ihren Alltag -koste es, was es wolle- auf High-Heels bestreiten und ihre Bildung nicht etwa aus der BILD, sondern aus einschlägigen Modemagazinen beziehen. Er erwartet folglich, Einblick in das lächerliche, mädchenhafte, anödend naive Gefühlsleben einer solch – selbstverständlich – schmucken Großstadtfrau zu erhalten, das sich auf die drei existenziellen Themen Louis Vuitton, Traumprinz und Blümchensex beschränkt, traditionell begleitet vom attraktiven, besten, aber leider homosexuellen Freund (der sich ansonsten als Traumprinz perfekt anbieten und dem Trauerspiel um einiges rascher ein Ende bereiten könnte) und der noch attraktiveren, heimlich beneideten besten Freundin, mit der sich der vermeintliche Traumprinz wohl im Stillen einen feucht-fröhlichen Großstadtdreier wünscht – vorausgesetzt, er wird vor lauter Entsetzen über die Vorstellung einer Zukunft mit Großstadtblondchen nicht augenblicklich selbst schwul.
Wer Literatur dieser Art bevorzugt, legt das Buch besser schnell wieder hin. Wortraum ist nichts dergleichen, nicht grell, nicht poppig, es gibt keine High-Heels, keine Modemagazine, und Louis Vuitton bleibt einem (Herr im Himmel!) ebenfalls erspart. Was einem nicht erspart bleibt, sind die Schicksale jener, in deren Geschichten irgendwer den Resetknopf gedrückt zu haben scheint, auf brutale, gleichgültige und doch so beherzte Weise, wie nur das Leben selbst es vermag. Oder aber Karina Lotz in Wortraum.
Alles auf Anfang. So hätte der Titel des 99 Seiten umfassenden Bandes ebenfalls lauten können und statt der explosionsartigen Verschmelzung derbster Pink- und Rosatöne hätte dem glatten kompromisslosen Einband auch ein Blau ausgezeichnet gestanden, ein Tiefseeblau. Tiefsee erscheint als einzelner Begriff gerade gut genug, um zu beschreiben, was sich hinter Wortraum tatsächlich verbirgt. Wortraum ist Schwere und Schwerelosigkeit in einem, als würde man mir nichts, dir nichts in das Herz eines Ozeans katapultiert, der kein Anfang und kein Ende kennt. Man schwebt und steckt doch fest, über einem: unvorstellbare Massen an Wasser, unter einem: alles verschlingende Tiefen, und für einen kurzen Augenblick verspürt man die Anflüge klaustrophobischer Enge und nie gekannter Freiheit gleichermaßen, bevor der dort herrschende Druck den Schädel zerbersten lässt, noch ehe man ertrinkt.
Lotz schreibt nicht, Lotz malt. Sie malt ihre Geschichten, wie ein Kind es vielleicht tun würde, natürlich, verträumt, spielerisch. Sie braucht keinen Pinsel, sie greift gleich zu den Fingerfarben. Ihren Figuren widerfährt das Unbeschreibliche, der Schlag, der Einschnitt, vor dem wir uns alle fürchten („Namenlos“; „Versteinert“; „Ein unerwarteter Fund“), das Zurückgeworfenwerden an jenen Ausgangspunkt, ab dem alles schlechter und alles besser werden kann, sie durchleben den sisyphus´schen Wahnsinn in seiner ursprünglichsten Form („Versteinert“; „Gebrochenes Herz“; „Die Alterswacht“; „Doppelpack“), sie lieben bis zur völligen Selbstaufgabe und darüber hinaus, nur um verlassen zu werden („Symphonie. Ein Märchen“) oder schließen Pakte mit dem Tod selbst („Der Pakt“). Tiefseeblau, eine solche Farbnuance wäre dem Inhalt wirklich gerecht geworden.
Er ist aber nicht tiefseeblau, der Einband, muss man sich harsch ermahnen, um der eigenen Irritation endlich Herr zu werden. Er ist großstadt-high-heel-kindergeburtstagskaugummi-rosa. Er ist louis-vuitton-sekretärinnen-traumprinz-pink. Er ist prosa (PUNKT!), und das eben nicht aus einer instinktiven Laune der Autorin heraus, nein, er ist Ausdruck dieser tänzelnden Leichtigkeit, die über allen Geschichten, ob tragisch, ob gut ausgehend, zu schweben scheint. Er spiegelt das Kind mit den Fingerfarben wieder. Wortraum benötigt kein tiefseeblau, weil Wortraum nicht den Anspruch hat, eines dieser literarischen Klagelieder voller larmoyantem Weltschmerz zu werden. Wortraum ist ein glücklicher, bunter, bejahender Schrei hinsichtlich all der schrecklichen Seiten, die das Leben zu bieten hat, es ist ein „Ja-sagen“ zum Scheitern, denn Scheitern ist so natürlich und so herrlich wie das Bild, das das Kind mit seinen Fingerfarben Bilder malt, es ist ein „Ja-sagen“ zum Versagen, in einer Zeit, in der jeder Gewinner sein will, es aber nur Verlierer geben kann.
Dana Polz
Im Juli 2016
Nicht verifizierter Kauf. Mehr Informationen