Dana Polz
FRAGIL
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Als Therese ihre Wohnung aufsucht, begegnet sie Paul, einem von unzähligen Liebhabern Carmens. Zwischen Therese und Paul entspannt sich eine mystische Verbindung, die unentwegt um die Frage kreist: Was ist mit Carmen geschehen?
Als Therese ihre Wohnung aufsucht, begegnet sie Paul, einem von unzähligen Liebhabern Carmens. Zwischen Therese und Paul entspannt sich eine mystische Verbindung, die unentwegt um die Frage kreist: Was ist mit Carmen geschehen?
Zusätzliche Informationen
Abmessungen | 9 × 12 cm |
---|---|
Auflage | |
Autor | Dana Polz |
Marke | Reihe K |
ISBN | 9783946112730 |
Veröffentlicht | 29. August 2021 |
5 Bewertungen für FRAGIL
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„ich bin keine Schriftstellerin“. Doch Therese, das bist Du, auch wenn Du vielleicht nicht Therese heißt. Diejenige, die Gedanken so schnell in ein Laptop tippt, wie sie entstehen, ist auf alle Fälle eine Schriftstellerin. Der Leser nimmt an allen Entwicklungen und Wendungen der Dreiecksbeziehung teil und vermag doch nicht ansatzweise zu erfassen, wieviel echte Zeit zwischen Anfang und Ende der Geschichte verstrichen ist. Carmen ist genauso wenig komplett aus Thereses Leben verschwunden wie sie wahrscheinlich jemals überhaupt ihren Platz darin hatte. Eine äußerst moderne Geschichte, Social Media hat erst kürzlich solche Beziehungen als Delusionship bezeichnet. Am besten, man nimmt sich für dieses wirklich große Buch im kleinen Format die Zeit, es ohne Pause zu lesen, das Erzähltempo verdient es . Und eben dieses Erzählstakkato legt auch die Vermutung nahe, die Autorin verarbeitet literarisch , was sie selbst zutiefst beschäftigt. Bravo, Dana Polz
Edeltraud Glaab –
Dana Polz: fragil – Erzählung
Eine Rezension von Edeltraud Glaab
„Intensität war immer das einzige, das ich gewollt habe.“ Eine starke Aussage in einem starken Text. Intensität. Das ist die Eingangstür zu dieser Erzählung und die Klammer und der bis zum Zerreißen gespannte Bogen um die drei Protagonisten Therese, Paul und die auf rätselhafte Weise verschwundene Carmen. Kaum betritt man den Raum des Geschehens, wird man als Leser wie magisch eingewoben in eine Ménage à trois, wird zum Zuschauer, Mitwisser und vielleicht auch zum Voyeur, bewegt sich Schritt für Schritt mit den Figuren auf unwägbarem schwankendem Terrain und taucht ein in ein Netz aus Anziehung und Abstoßung, Verlassenheit und Nähe, Sucht und Eifersucht, Phantasie und Realität. „Da war keine Freude an diesem hageren jungen Mann, nicht ein Funken jugendlicher Wärme an der Ausgezehrtheit seiner Gestalt, die eine kalte, spröde Sinnlichkeit ausströmte. Verunsichert hielt Therese inne. Bis eben hatte sie diese für eine Laune der eigenen Sinne gehalten, für ein Phantom, verstärkt, erzeugt erst durch den Nussschnaps. Sie sah Carmen vor sich. Carmen, aus der Ferne, wie sie ihn innig küsste. Wie er die Augen offen ließ dabei. … Und wie sie, Therese, innerlich gefror, als sie es beobachtete.“
Therese dringt zusammen mit Paul in Carmens Wohnung ein. Von dort beginnt neben der Ungewissheit von Carmens Verschwinden ein Kaleidoskop aus Versatzstücken der Erinnerung, die das sich steigernde Gefühlschaos bei Therese in der entstehenden Beziehung zu Paul bedingen. Verflochten mit einem weiteren Strang, der Einbindung der vergangenen Erlebnisse der beiden mit der lebenshungrigen, polyamoren Carmen. Den Ariadnefaden in diesem irisierenden Geflecht aus Abbruchkanten, Montageteilen und Nahtstellen, mit denen die Autorin ihre Leser in Atem hält, gibt sie zum einen ihrer Figur Therese in die Hand: „Unsere Geschichte ist Bedeutung.“ und „Ich habe immer eine Verbindung gesucht.“ Zum anderen sind es die flashartigen Übertitel zu den elf Szenen, aus denen die Verfasserin ihre Erzählung zusammensetzt, wie „Das Mädchen ohne Geschichte“ – „Kalt“ – „Fortgehen“ – „Blutaugen“ – „Verbindung“.
Die subtile, fragile Liebesgeschichte zwischen Therese, Carmen und Paul entwickelt sich wie das Aufblühen einer exotisch schillernden fleischfressenden Pflanze, lockend, anziehend, zerstörerisch und verstörend in der Intensität ihres Duftes, ihrer Schönheit und Morbidität: „Ich wünschte, du könntest mir folgen. An den Ort, an dem die Träume schlafen.“ Oder: „Gott ist wie eine Spinne – und die Welt ihr verlassenes Netz.“
Zwei Nebenfiguren, gleich bedrohlichen Schemen im Hintergrund, gewinnen zunehmend an Bedeutung. Die eine, der Trommler, dem Paul die massigen Waden ölt, als Therese vor Carmens Wohnung auf ihn trifft: „Schwerer, silberner Schmuck schlang sich als Ketten um seinen Hals, bohrte sich unzählige Male ringförmig durch Lippen, Nasenlöcher, Ohren. Seine Wimpern, schwarz und dicht und gewichtig: Jedes Blinzeln wurde Beben durch sie.“ Er wird zur symbolischen Begleitfigur, zur Blaupause für Thereses Gefühlsachterbahn; abgründig und allgegenwärtig. Wie eine Videoinstallation, die das seelische Erleben der Schauspieler auf der Bühnenwand in animalische, dämonische Bilder fasst. Die gefährliche Seite der Intensität; und noch viel gefährlicher für „ein fragiles Mädchen“.
Die zweite Nebenfigur, die auf der Rückwand geistert, ist der Mann mit den Blutaugen: „Paul. Und der Mann mit den Blutaugen. Therese hatte sie gesehen. Zusammen. Es war lange her. Sie lachten. Sie scherzten. Tauschten verstohlene Berührungen. Handelten mit Zärtlichkeiten, ja. Sie waren Händler der Zärtlichkeiten. Sie teilten sich Zigaretten, Papier und Lust.“
Die drängende Frage, was mit Carmen geschehen ist, verschwimmt, entgleitet zusehends am Horizont zwischen Wirklichkeit und Phantasie: „Du hast Carmen ermordet.“ … „Geheimnisse sind gefährlich, Therese. Eine blühende Phantasie ebenso.“
Dana Polz ist eine feine, psychologisch versierte Beobachterin und ihr sind faszinierende Psychogramme gelungen. Sie hat eine im wahrsten Sinn des Wortes verdichtete Erzählung geschaffen, durchzogen von Metaphern, Andeutungen und Bedeutungen und in die kaleidoskopartige, verflochtene Erzählweise Sätze voller Poesie wunderbar eingewebt: „Der Duft schwerer, dunkler Rosenköpfe flüchtete in die Gegenwart.“
Das eigenwillige Werk der Autorin passt in das eigenwillige Format der Reihe K der edition federleicht, gedacht für die Hosen- oder Rocktasche. Passt für einen versonnenen Nachmittag am Wasser oder in einem Innenhof bei einer Tasse Kaffee oder einem Cocktail, um sich in den „Tempel der Innerlichkeit“ führen zu lassen und Sentenzen zu lesen, die lohnen, ein zweites und ein drittes Mal gelesen zu werden.
Peter Jabulowsky –
Theresa sucht Carmen. Trifft sie dabei auf ihr zweites Ich? Dana Polz führt uns aus der Sicht Theresas auf eine subtile Gratwanderung zwischen Traum und Wirklichkeit in flottem Tempo. Authentisch und mit frischen Metaphern, in einer streckenweise Stakkato ähnlichen Sprache dargeboten, erzeugt die Erzählung lebendige Bilder in den Köpfen der Lesenden. Dana Polz meistert das Kunststück, die Erzählung so zu gestalten, dass ihr offenes Ende die Geschichte zum Abschluss bringt. Eine tiefgründige und zugleich kurzweilige Erzählung.
Peter Jabulowsky –
Therese sucht Carmen. Trifft sie dabei auf ihr zweites Ich? Dana Polz führt uns aus der Sicht von Therese auf eine subtile Gratwanderung zwischen Traum und Wirklichkeit in flottem Tempo. Authentisch und mit frischen Metaphern in streckenweise Stakkato ähnlicher Sprache dargeboten, erzeugt die Erzählung lebendige Bilder in den Köpfen der Lesenden.
Dana Polz meistert das Kunststück, die Erzählung so zu gestalten, dass ihr offenes Ende die Geschichte zum Abschluss bringt. Eine tiefgründige, doch kurzweilige Erzählung.
Thomas Berger –
GROSSER WURF IN KLEINEM FORMAT
Die Erzählung fragil von Dana Polz
Die junge Schriftstellerin Dana Polz entführt die Leser in ihrer soeben erschienenen Erzählung fragil in ein geheimnisvolles Zwischenreich: in die Grauzone zwischen Nicht-Wissen und Wahrheit. Das ihrem Text vorangestellte Zitat aus dem Album Zenyatta Mondatta der englischen New-Wave-Band The Police deutet die beiden Pole mit den Begriffen meaningless und true an.
Dana Polz gliedert ihre Erzählung in elf Kapitel. Protagonisten sind Carmen, Therese und Paul. Schauplatz des Geschehens ist Frankfurt am Main.
Am Beginn der Geschichte dürfen wir uns noch auf sicherem Boden fühlen: Therese, „schweigsam, schwerfällig, ungelenk“ (8), und Carmen, redselig, „schlank, sinnlich“ (9), begegnen einander nach Jahren des gemeinsamen Schulbesuchs. Sie sind Studentinnen. Die Schilderung erweist sich rasch als Erinnerung Thereses. Schon im zweiten Kapitel müssen sich die Leser auf Irritationen einstellen. Im Gedächtnis Thereses taucht ein namenloser Mann auf mit „Augen, wie Einschusswunden“ (16). „Sie hatte weggesehen und hingesehen und wiederum weggesehen.“ (17). Ist Therese eine Träumerin, wie Carmen behauptet hatte, von der es nun fragend heißt: „Wo bist du, Carmen? Wann kommst du wieder?“ (18) Damit klingt das Zentralmotiv der Erzählung an: das Verschwinden der jungen Frau.
Die von der Verfasserin intendierte Verunsicherung schreitet voran. Therese besitzt einen Schlüssel zu Carmens Wohnung, die sie aufsucht. Vor dem Haus trifft sie Paul, der erklärt, vergeblich geklingelt zu haben. Therese: „Vielleicht ist sie da und öffnet nicht.“ Paul: „Sie öffnet immer.“ So erfahren wir, dass auch Paul Carmen kennt. Dann wird der kurze Dialog beinahe kafkaesk: „Das kann man nicht wissen“, antwortet Therese. Paul: „Wenn sie da wäre, hätte sie geöffnet.“ Therese: „Auch das kann man nicht wissen.“ (27)
Dana Polz verwendet eine bemerkenswert detailgenaue und ansprechend bildreiche Sprache. Zwei Beispiele. Therese beobachtet Carmen, wie deren „schlanke Finger Arbeit verrichten“: „Zarte, bleiche Spinnenbeine hielten ein mitgenommen aussehendes Päckchen voll Tabak – Mango-Vanille −, griffen hinein, nachdem ein dünner Streifen Papier sorgfältig mit Speichel bestrichen worden war. Gleichmäßig verteilten sie den Tabak, rollten den Streifen zusammen. Dieser fand Halt, kurz darauf, zwischen Carmens Lippen.“ (11/12) Und über Paul heißt es: „Seine Augen, die nicht grün und nicht braun sein wollten, erinnerten an geschossene Wildleiber, deren fragile Gliedmaßen sich, verrenkt und blutig, an feuchtes, dunkles Moos schmiegten.“ (29)
Auf den titelgebenden Begriff fragil treffen wir bei der Lektüre insgesamt viermal. Neben der eben genannten Stelle bei einer weiteren Beschreibung Pauls, dessen „Körper“ als „feingliedrig und ungelenk“ und mit den Merkmalen „Fragilität und Unbeholfenheit“ (44) charakterisiert wird. Daneben äußerte Carmen einmal, erinnert sich Therese, sie, Therese, sei „ein fragiles Mädchen“ (65) – eine Kennzeichnung, die später im Blick auf sie erneut auftaucht (93). Zweimal die gleiche Bezeichnung für Therese, zweimal für Paul. Wer die ungemein präzise Arbeitsweise der Autorin kennt, wird dieses Gleichgewicht nicht für Zufall halten, entwickelt sich doch allmählich eine enge Beziehung zwischen beiden, körperlich − sie und er bislang an die sexuell agile Carmen gekettet − und, wie gegen Ende des Textes zu lesen ist, „spirituell“ (130).
Im Mittelpunkt der Gespräche der beiden steht immer wieder die Frage, wo Carmen sei. „Vielleicht ist was passiert.“ (30) Sie inspizieren Carmens Schlafzimmer, das beide kennen: „Zerwühlte Kissen. Kerzen, heruntergebrannt. Nagellack […] Laszive Bilder an den pflaumenfarbenen Wänden. Reizwäsche, im Raum verteilt, Kleider aus Samt und teure Seidenblusen.“ (33) Das Wohnzimmer ist ebenfalls „vertraut“ (34). Sie setzen sich auf das Sofa. Eine Reminiszenz an Samuel Becketts Warten auf Godot: „Warten wir […] Auf was? […] Auf den Tod.“ (35) „Auf das Aussetzen der Zeit.“ (36)
Wie ein roter Faden durchziehen einander widersprechende Mutmaßungen die Erzählung: Carmen „kommt nicht wieder“ (49, 104, ganz ähnlich 61, 71) – „sie wird wiederkommen“ (103, 104). Dana Polz fordert ihre Leser, macht es ihnen, dankenswerterweise, nicht leicht. Die vielfach eingestreuten Erinnerungen Thereses an ihre Freundin lassen Carmens Existenz realistisch erscheinen. Aber waren diese Erinnerungen vielleicht lediglich „ein Konstrukt ihrer Phantasie“? (43). Und wer ist eigentlich Therese, was bewegt sie? Sie habe, erzählt uns die Verfasserin, „immer nur eine Verbindung gesucht“ (73, 89), „Intensität“ (117), „Verschmelzung“ (103), „Liebe“ (47). Doch dazu sei Carmen nicht fähig gewesen, sie habe „viel Leid verursacht“, sei „eine Sadistin. Ein Sukkubus“ (61). In ihrem fortschreitenden Erkenntnisprozess bekennt Therese: „Ich habe dich nie geliebt. Nie geliebt. Nie. Carmen.“ (124) Mit Paul jedoch erreicht Therese schließlich, „verbunden“ (114) zu sein.
Sie und er „teilen ein Geheimnis“ (134), von einem „Verbrechen“ (121) ist die Rede, von „Schuld“ (122). „Du hast Carmen ermordet“ (135), stellt Therese fest. Es gehört zu den Vorzügen des Textes, dass er den Lesern keine Erklärungen, keine Auflösung bietet. Das „Mysterium“ Welt, bemerkt Therese erleichtert, hat Carmen „verschluckt“ (128). „Geheimnisse sind gefährlich, Therese“, sagt Paul. „Eine blühende Phantasie ist es ebenso.“ „Ich weiß“, antwortet Therese. „Deshalb verberge ich sie an einem Ort, an dem sie keiner finden kann.“ (135) Paul, der sie versteht und durch den sie „zur Ursprünglichkeit“ (130) zurückfand, stellt die rhetorische Frage: „Am Ort, an dem die Träume schlafen?“ – eine Formulierung, die Therese zuvor verwendet hatte (90).
Glücklich die Leser, die das Abgründige lieben und Imaginationsfähigkeit besitzen! Glücklich die Leser, die nach der Lektüre der Erzählung in den Schluss-Satz einzustimmen vermögen: „Die beiden lachten leise.“ (135)!
Mit fragil, erschienen in der kleinformatigen Reihe K des Frankfurter Verlags edition federleicht, ist Dana Polz ein großer Wurf gelungen.