Jonas Zauels
Die Reise des Elias Montag
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Von der ersten großen Liebe enttäuscht, flüchtet sich Elias Montag, ein junger sensibler Mann, abwechselnd in sein literarisches Schaffen und das Aufschieben von anstehenden Aufgaben. Auf einem Wochenendausflug mit Freunden trifft er auf die geheimnisvolle wie labile Vivian und beschließt, mit ihr Reißaus zu nehmen. Was er nicht weiß: Vivian wird gesucht. Eine wilde Reise ins Ungewisse beginnt …
Träumerisch und sinnlich, voll poetischer Kraft schreibt Jonas Zauels in seinem bereits dritten Roman über die Fragilität junger Seelen und nimmt die Leser mit auf ein Abenteuer, gesponnen aus psychologisch verwobenen Fäden von Liebe, Schuld und Abhängigkeit.
Zusätzliche Informationen
Abmessungen | 12 × 19 cm |
---|---|
Auflage | |
Autor | Jonas Zauels |
ISBN | 9783946112723 |
Seiten | 222 |
Veröffentlicht | 6. Dezember 2021 |
Cover | Titelbild Cover: Yuriy Ivashkevich |
3 Bewertungen für Die Reise des Elias Montag
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Karina Lotz schafft es aber gerade eben so, alles noch auf eine Kuhhaut zu bekommen. Denn sie holt mit ihren „heiteren Versen“ zu einem wahren Rundumschlag aus. Es geht vom Träumen, Philosophieren und Dichten über Liebe, Stress und Konsumwahn bis hin zur heimischen Fauna und Flora.
Fein abgestimmt auf die einzelnen Verse sind die phantasievollen Illustrationen von Denis Mohr. Beides zusammen macht „Alles auf einer Kuhhaut“ zu einem liebevollen, kreativen Gesamtkunstwerk, an dem jeder Bibliophile seine Freude haben wird.
Karen –
„Die Interpretation der meisten Werke ist Glückssache.“ (Prolog)
Manchmal gibt es Bücher, die mich anschweigen, die nicht mit mir in einen Dialog treten möchten, und dann wiederum gibt es Bücher, die mir, auch über die geschriebenen Zeilen hinaus, so viel zu erzählen haben. „Die Reise des Elias Montag“ gehört ganz klar zu letzteren.
Elias Montag, den wir auf seiner Reise begleiten, ist ein junger sensibler und nachdenklicher Mann, der nach einer Trennung eine schwierige Phase der Lethargie durchlebt. „Ich bin jung und alleine und in mir sprießt das Gefühl der Traurigkeit. (9). Im Moment scheint alles stillzustehen, die Tage ziehen vorbei und er sieht ihnen rauchend und trinkend zu. Das Schreiben hilft ihm dabei, seine Gedanken zu ordnen. „Es ist leicht, Scheiße zu produzieren. Schwer ist es, jemanden zu finden, der sie liest. Darum schreibe ich für mich.“ (14). Aus seiner Melancholie reißt ihn der Vorschlag heraus, mit einigen Freunden ein Wochenende in einer Waldhütte zu verbringen. Dort trifft er auf die labile und impulsive Vivian, die ihn auf eine wilde und lebendige Reise mitnimmt, die kein Ziel hat, auch wenn Elias Montag am Ende anzukommen scheint.
In einem Strudel aus Sex und Drogen und anderen Grenzüberschreitungen fühlt er das Leben und lernt sich neu kennen. Eine ganz wundervolle Metapher für das Leben ist ein kleiner Abschnitt, eine Bootsfahrt, die Elias und Vivian unternehmen, ohne dass sie wissen, wo sie sie hinführen wird, der Motor fällt aus und sie müssen selbst, auch gegen Widrigkeiten den Kurs bestimmen. „Manchmal wünsche ich mir, dass das Leben von jedem Einzelnen ein bestimmtes Ziel verfolgt“, (147) sagt Vivian später. Während sie sich so frei von Schuld und von Verantwortung sehen könnte, empfindet Elias dies als schreckliche Vorstellung, weil sie den Menschen der Freiheit beraubt. Doch wie frei ist der Mensch? Vivian, die mit einem Ereignis in ihrer Vergangenheit zu kämpfen hat, hat nicht immer die Kontrolle über das, was sie tut, und doch scheint es genau das zu sein, was beide oft brauchen. Die Kontrolle, die Verantwortung abzugeben und sich treiben zu lassen. Ist sie psychisch krank, was ist Normalität und ist das instinkthafte ihrer Handlungen das Menschliche?
Der Roman gibt ganz klar viel Stoff zum Nachdenken und zum Diskutieren. Es ist keine simple Road Novel oder ein Bildungsroman, auch wenn er mit wunderbarer sprachlicher Klarheit verfasst wurde. Mich ganz persönlich hat er an zwei Autoren und ihre Werke erinnert, die ich sehr schätze, zum einen an Alexander Trocchi, schottischer Vertreter der Beat Generation und zum anderen an Alan Warner, beides Schriftsteller, die in ihren Werken Grenzerfahrungen und Devianzen beschreiben, in denen es aber auch immer um das Schaffen von Literatur und um das Verschwimmen der Grenze zwischen Fakt und Fiktion geht.
Und so hat mir auch der metafiktionale Epilog von der Reise des Elias Montag sehr gut gefallen. „Die Blätter sind gefüllt. Seine Geschichte – fängt gerade erst an.“ (211). Die Geschichte, die er erlebt hat, gibt ihm Stoff zu einem Roman, das Schreiben hilft ihm die Erlebnisse zu verarbeiten. Und dann bleibt das Ende auch noch herrlich ambivalent, auch etwas, das mich an „Young Adam“ von Trocchi erinnert hat.
Die Lektüre von „Die Reise des Elias Montag“ war eine wundervolle Station auf meiner persönlichen Reise, von der ich einiges für meinen weiteren Weg mitgenommen habe. Ein Buch, das man gelesen haben sollte.
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Buchstabenträumerin –
Nach „Alle Farben der Nacht“ und „BOHÉME“ ist „Die Reise des Elias Montag“ der dritte Roman, den ich von Jonas Zauels gelesen habe. Und wieder wurde ich überrascht, von der Tiefgründigkeit, von den Interpretationsmöglichkeiten und von den Emotionen, die auf mich wie roh in Stein gemeißelt wirkten, aber gerade dadurch umso intensiver hervortraten. Diese, einem Roadtrip ähnliche Geschichte, steckt voller trauriger Sehnsucht – nach Freiheit, nach einem Ziel, nach einem Sinn im Leben. Und nach der Liebe. Elias, der von seiner Freundin betrogen wurde, hat sich abgeschottet. Er trinkt, er kifft, er raucht, er schreibt, hat gefühllosen Sex und trauert der verlorenen Beziehung nach. Er lenkt sich ab, erst mit einem Kurztrip mit Freunden und dann nimmt er Reißaus mit Vivian, die, aus der Psychiatrie geflohen, nun auf der Flucht vor der Polizei ist.
Jonas Zauels hat, wie in seinen vorherigen Werken auch, ein wachsames Auge auf seine Figuren. Elias, der von seiner Freundin verlassen wurde und niemanden hat, der ihn auffängt, der ihm Trost spendet. Lieblose Eltern nehmen seine Existenz nur am Rande wahr. Seine Freunde hat er viel zu lange nicht gesehen. Er versucht vor seinen Gedanken zu fliehen, doch immer wieder holen sie ihn ein und er genießt das Leiden in gleichem Maße, wie er ein Ende der Schmerzen herbeisehnt. Er übt sich darin, seine Gedanken und Empfindungen literarisch in einem Tagebuch zu verarbeiten, sie auf eine höhere Ebene zu katapultieren. So ist er eine Figur, die fortwährend grübelt, über das Leben, über die Liebe, die versucht, zu begreifen, aber nicht ins Reflektieren kommt, nie verarbeitet, sondern nur immer weiter rastlos vorprescht, auf der Suche nach etwas, das Erleichterung verspricht.
Und dann ist da Vivian, ein Waisenkind, das einen tödlichen Zugunfall verschuldet hat und seitdem in der Psychiatrie behandelt, beziehungsweise vielmehr verwahrt wird. Von Medikamenten betäubt, hat sie nur einen ganz klaren Gedanken: Bloß weg von hier. Den Erlebnissen dieser Figur widmet sich der Autor in einem kurzen, losgelösten Abschnitt, einer weiteren Erzählebene neben der Ich-Perspektive von Elias und seinem Tagebuch. Vivian lernt man als Leser:in jedoch nicht so unmittelbar kennen wie Elias. Sie wirkte auf mich wild, kämpferisch und gleichzeitig ebenso ruhelos und einsam wie Elias. Und so kommt es auch zu einem Erkennen der gegenseitigen Traurigkeit und Sehnsucht, als beide sich im Waldhaus von Elias Freunden begegnen. Sie spüren eine Verbundenheit. Doch kann es gutgehen, permanent auf der Flucht zu sein? Auf der Flucht vor der Polizei, den eigenen Gefühlen, den Herausforderungen des Lebens an sich?
Das Thema hat mich mindestens genauso begeistert wie der Schreibstil, der eine Mischung aus poetisch und kantig ist, sich stellenweise sogar etwas altbacken liest. Doch insgesamt ergibt das ein stimmiges Bild, was man als Leser:in vor allem ganz am Ende realisiert. Denn in „Die Reise des Elias Montag“ ist viel mehr klug konstruiert und vielschichtig aufgebaut, als ich erwartet hatte. Es gibt diesen großartigen „Aha-Moment“ auf der letzten Seite, der dazu führt, alles Gelesene erneut zu überdenken, neu zu sortieren und mit anderen Augen zu betrachten.
Und apropos großartig: Was ich generell sehr an Jonas Zauels Romanen schätze ist, dass er sich immer abseits von momentan gängigen Strukturen und Mustern bewegt. Er stürzt sich nicht auf das, was gerade Trend ist, sondern macht sein eigenes Ding, und das konnte ich in „Die Reise des Elias Montag“ wieder ganz deutlich spüren. Man hat etwas Echtes in der Hand, etwas durch und durch eigenständiges und einzigartiges.
„Die Reise des Elias Montag“ von Jonas Zauels ist ein psychologisch von A bis Z durchdachtes Werk, das mich komplett überzeugt hat. Sowohl die Figuren als auch die Story selbst sind lebensnah und fesselnd, vor allem aber lädt die Geschichte zum Nachdenken und Interpretieren ein, was ich persönlich an Romanen enorm liebe. Doch trotz all der Tiefgründigkeit ist „Die Reise des Elias Montag“ keine schwere Kost, sondern eine unterhaltsame Lektüre, die Lust auf mehr aus der Feder des Autoren macht.
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Claudia –
Suchende
Mit verwirrend sprachlicher Klarheit zeichnet Jonas Zauels die emotional geprägte, am Übergang zum Erwachsenwerden verortete Reise des Elias Montag.
Berauscht von Alkohol, Drogen, Tabletten und Sex gleicht diese Reise einer Fahrt auf einem Karussell: Flankiert von immer den gleichen Elementen gibt sich der Protagonist dem vermeintlichen Erleben von Freiheit und Vergessen hin.
Bringt ihn das Ende derselben jedoch nur wieder zurück zu seinem Ausgangspunkt.
Mit diesem Roman gelingt es Jonas Zauels wieder einmal auf besondere Weise, die fragile Welt der Heranwachsenden mit ihren Sehnsüchten, tiefen Verlusten, aber auch der Suche nach einem Ziel und einem Platz in der Zukunft ins Bewusstsein zu rücken.
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